Vom Beginn einer neuen Liebe
Am Anfang stand ein großer Schmerz. Tränen, die nicht versiegen wollten.
Der Abschied von einem treuen Vierbeiner, der uns schier das Herz brach.
Obwohl Hunde schon immer zu unserem Leben gehörten, stand für uns fest, dass wir diesen Schmerz nicht noch einmal durchleben wollen! Es tut einfach viel zu weh!
Wir werden ohne Hund leben!
So weit, so gut. Genießen wir also unsere neu gewonnene Freiheit ohne Hund!
Im Haus herrscht nun eine ungewohnte, merkwürdige Stille, die weder durch Gespräche, Musik oder Fernsehsendungen durchbrochen werden kann. Keine unbändige Freude, die uns nach einer Abwesenheit erwartet und signalisiert, ich liebe dich und freue mich so, dass du wieder da bist. Eine immer ordentliche Wohnung, in der man nie über Spielzeug oder einen herumliegenden Hund stolpert. Beim Essen begleitet uns kein treuherzig-bettelnder Blick, der Steine erweichen kann, also gehört es uns ganz allein!
Aber...wir werden uns schon daran gewöhnen!
Wir gehen spazieren, genießen traute Zweisamkeit mit der neu gewonnenen Freiheit „ohne Hund“. Wir fühlen, da fehlt etwas, empfinden es als langweilig, ohne einen Vierbeiner an unserer Seite, der uns zeigt, wie interessant ein Baum, ein Strauch, ein Bach, oder ein entgegenkommender Artgenosse sein kann.
Aber ...wir werden uns schon daran gewöhnen!
Der erste Urlaub ohne Hund. Wir erkunden die Gegend, machen natürlich weiterhin das Beste aus der neu gewonnenen Freiheit. Wanderungen und Erkundungen der Gegend gestalten sich noch immer eher langweilig und unbefriedigend. Wir stellen mitunter fest, dass uns so viele Hunde begegnen, dass sich uns der Eindruck aufdrängt, alle Welt hat einen Hund, nur wir nicht. Wir fühlen uns „nicht vollständig“.
Aber...wir werden uns schon daran gewöhnen!
Die Zeit vergeht – die merkwürdige Stille im Haus ist geblieben, spazieren gehen wir auch nicht mehr – es macht keinen Spaß. Urlaub? Ach, keine Lust darauf!
Sollten wir uns etwa nicht daran gewöhnen???
Wir fahren zur Hundeausstellung. Einfach so. Mal wieder viele Hunde sehen. Denn, jeder hat ja einen Hund, nur wir nicht. Nur mal gucken!
Im Internet kann man auch viel „Hunde gucken“, es wird zunehmend unser neues Hobby. Schau, was es für Rassen gibt! Ach, der ist ja hübsch, naja, wir wollen ja keinen Hund mehr – aber ansehen kostet schließlich nichts.
Wir können doch mal schauen, einfach so, welcher Hund gut zu uns passen könnte, so eine kleine Träumerei am Rande darf doch sein.
Nicht zu groß soll er sein und auch nicht zu klein, schön griffig, aber auch kuschelig. Für Wanderungen und Spaziergänge wäre es schön, wenn er auch mal ohne Leine laufen könnte, ohne einem Jagdtrieb zu frönen. Er sollte auch durchaus lebhaft und aktiv sein um wieder Schwung in unser Leben zu bringen, aber auch genügsam, wenn wir mal Ruhe nötig haben.
Bei unseren Recherchen stoßen wir auf eine Rasse, von der wir im Leben noch nie etwas gehört haben. PON? Der ist ja hübsch anzuschauen mit seinem Pony und dem langen Fell. Erinnert an einen Bobtail (von dem wir ja doch schon mal etwas gehört und gesehen haben) in Kleinformat. Nicht nur das Bild spricht an, sondern laut Rassebeschreibung würde er noch dazu auch unseren Wunschkriterien entsprechen.
Nein, wir wollen ja keinen Hund mehr...aber DER ist ja nun wirklich mal interessant!
So einen mal „in echt“ zu sehen, wäre doch irgendwie toll.
Die Suche läuft weiter. Wo befinden sich Züchter in unserer Nähe? Wir werden fündig und nach einem mutigen Telefonat sind wir herzlich eingeladen, uns PONs in live anschauen zu dürfen. Gesagt getan, wir machen uns auf den Weg, der maßgeblich unser weiteres Leben beeinflussen sollte. Wir stehen vor dem Haus der Züchter, sind recht aufgeregt, klingeln und dann hören wir zum ersten Mal PONs, noch bevor wir sie zu Gesicht bekommen. Schon das war durchaus imposant.
Es beginnt eine laute, stürmische Begrüßung durch vier Artgenossen der Rasse PON. Lautstark werden wir befragt, was wir hier wollen und ob wir evtl. Leckerli aus der Tasche zaubern könnten. Können wir, daran haben wir natürlich gedacht!
Wir sind beeindruckt, sitzen nach kurzer Zeit mit vier Wuschelhunden auf dem Fußboden und knuddeln nach Herzenslust, die Vierbeiner sind uns zugetan...na, und wir erst ihnen!
Schau, diese tollen, großen Pfoten, das Fell, die Augen...es war Liebe auf den ersten Blick und hoffnungslos um uns geschehen!
Ist es Zufall oder Bestimmung, dass ausgerechnet in dieser Zuchtstätte demnächst Welpen erwartet werden?
Wir fahren nach Hause als zukünftige PON-Besitzer!
Unser PON-Mädchen Ondra wird geboren und wir dürfen sie jede Woche besuchen. Wir sind glücklich und aufgeregt, können die Zeit kaum erwarten, sie zu uns holen, um endlich wieder das Gefühl zu haben, „komplett“ zu sein.
Wie konnten wir nur jemals denken, es geht auch ohne Hund?
Inzwischen sind einige Jahre vergangen und die Rasse PON ist unsere große Liebe geworden. Unser Leben wurde um ein vielfaches bereichert. Es hat sich ein schöner Freundeskreis mit gleichgesinnten PON-Enthusiasten entwickelt. So finden gemeinsame Unternehmungen, Ausflüge und Treffen mit unseren vierbeinigen Gefährten und ihren Zweibeinern statt.
So hoffnungslos wir dieser Rasse verfallen sind, mag es vielleicht nicht verwundern, dass unser PON-Mädchen Ondra inzwischen vierbeinige Unterstützung bekommen hat. PON Pari, ein stürmischer Wirbelwind komplettierte unser Rudel und unser Glück, denn:
Was ist schöner als ein PON?
Zwei PONs!!!
Und wir haben frei nach dem Zitat von Heinz Rühmann für uns erkannt: